In den USA käme niemand auf die Idee, einer Bewerbung ein Foto beizufügen. Was dort bereits seit Jahren üblich ist, hat sich in Österreich bislang noch nicht durchgesetzt: Die anonyme Bewerbung.
Eigentlich wäre ein Foto nicht einmal rechtlich notwendig. Laut dem Gleichbehandlungsgesetz darf ein Arbeitgeber bei einer Bewerbung kein Foto vom Bewerber verlangen. Schließlich sollen nur die beruflichen Qualifikationen zählen und nicht das Aussehen auf einem Bild. Soweit die Theorie..
Dennoch, ein gutes Bewerbungsfoto hat weiterhin eine sehr große Bedeutung, wird in unseren Breiten als Standard im Lebenslauf angesehen und vom größten Teil der Personalverantwortlichen in gewisser Weise auch erwartet. Das belegt auch eine vor kurzem veröffentlichte Studie „Recruiting Trends 2017“ , wo die Personaler verraten, worauf sie bei einer Bewerbung achten und was wichtig ist.
Blick hinter die HR – Kulissen
Das ernüchternde Ergebnis dieser Studie ist, dass einer Bewerbung nur wenige Minuten Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es bleibt somit nur wenig Zeit aufzufallen. Der Lebenslauf ist für fast alle Unternehmen das wichtigste Element einer Bewerbung. Drei Viertel der befragten Personaler geben an, dass sie sich den CV als Erstes ansehen.
Welche Bedeutung hat das Bewerbungsfoto
Ein Foto macht die Bewerbung erst komplett
In ein Foto sollen Bewerber viel investieren
Wir bevorzugen Bewerbungen ohne Fotos
Das Bewerbungsfoto kann entscheidend sein
Wenn Du ein professionelles Bewerbungsfoto verwendest, kannst Du Dich von den anderen Bewerbern abheben und die kurze Zeit die Dir für einen ersten Eindruck bleibt, optimal nutzen. Du kannst Sympathien gewinnen und dem potenziellen Arbeitgeber dazu bringen, sich Deine Bewerbung näher anzusehen. Mit einem professionellen Auftritt, der natürlich nicht nur auf das Foto beschränkt sein kann, kannst Du zeigen, wie wichtig Dir der Job ist.
Wir leben in einer visuell dominierten Welt und das Foto transportiert oft mehr als der geschriebene Text. Es kann somit auch ein Türöffner sein.
Sei Du selbst. Aber professionell!
Natürlich ist auch die Qualität des Fotos entscheidend! Ist das Bild ausgeblichen, verpixelt oder hat eine schlechte Qualität, zieht der Personalchef rasch auch Rückschlüsse auf den Bewerber. Ein Schnappschuss aus dem Urlaub oder das Foto mit dem Smartphone im Wohnzimmer sind tabu. Ebenso Ausschnitte aus Gruppenfotos. Genauso wenig angemessen sind Fotos aus dem Automaten, gescannte Fotos, unscharfe Fotos oder grelle Farben bei Fotohintergrund und Bekleidung.
Noch ein Faktor, der nicht übersehen werden darf: das Bild sollte aktuell sein. Ist der Kandidat, der zum Gespräch erscheint, wesentlich älter als auf dem Lebenslauf-Foto oder, was bei Kandidatinnen oft vorkommt, dass sie eine andere Haarfarbe und Länge auf dem Foto haben, sorgt das garantiert für Irritation und suggeriert, dass der Aufwand gescheut wurde, ein neues Bild zu machen.
Headshots sind die beste Wahl als Bewerbungsfoto
Headshots eignen sie sich in besonderer Weise als Bewerbungsfoto, weil sie wenig oder gar keinen Kontext abbilden. Kleidung und Umgebung weist einer abgebildeten Person immer bestimmte Eigenschaften zu. Immer da, wo Du beim wichtigen ersten Eindruck punkten willst, ist der Headshot die perfekte Wahl.
Wer keine ambitionierten Foto-Profis kennt, sollte überlegen, zu einem professionellen Fotografen zu gehen. Ein professionelles Foto kostet etwas, aber ein positiver erster Eindruck und bessere Chancen auf den begehrten Job ist diesen Aufwand allemal wert.